Kraudorf
wie es heute amtlich geschrieben wird, in der Mundart Kruutdörp, wird 1144 Crutorp genannt.
Es ist ohne Zweifel zusammengesetzt mit Kraut im Sinne von Krautacker. Der Ort wird dadurch aufgefallen sein, dass bei ihm weniger Getreide als Krautfrucht gezogen wurde. (nach Gotzen 1926)
Ob im Bestimmungswort des Dorf- Namens ahd., mhd.krût, Kraut vorliegt ist zweifelhaft Die wirkliche Bedeutung ist nicht klar (siehe Dittmaier s. 166) (nach Gillessen 1993)
KRUT ahd. Chrût, asächs. crud von Örtern mit besonders saftigen Kräutern. (nach Förstemann 1967)
Der romanisierte Personenname- Stamm Crod-, Crud wird leider gemindert durch seine lautliche Ähnlichkeit mit dem Stamm von Gattungswörtern, die „Kraut“ oder „Kröte“ bedeuten.
Krautenbach, 1256 Crutenbach; gedeutet zu Bach an dem Kräuter stehen. Dies ist jedoch lautlich unmöglich; denn ahd. Krut Kraut ist ein starkes Neutrum. Daher liegt hier ein Personenname Crudo, Crodo zu Grunde. Da ON auf -dorf meist mit einem Personenname zusammengesetzt sind, liegt bei Krottorf- crutorp ein Crodo vor.Nicht wie bei Jellinghausen zu asächs. crud“Kraut“; denn dies ist mit den geschichtlichen Formen unvereinbar. Ein weiters Krottorf (Kreis Oschersleben) 12 Jhd. Cruddorp; ein Krautdorf (Kreis Querfurt) 12 Jhd. Kruttorp
Die Grundform zu allen ist wohl Crodendorp; zum Personenname Crodo.
(Henning Kaufmann 1965)
Nirm
ist ein fast zur Unkenntlichkeit entstelltes Niederheim. Mundarttechnisch müsste es
Nier-Heem lauten und es ist als Nierhem in den Kirchenbüchern eingetragen. (nach Gotzen 1926)
Es handelt sich um einen Heim- Namen mit dem Bestimmungswort Nier-, Nieder-. Mit Opheim besteht hier ein Namenspaar mit differenzierendem Bestimmungswort. Nirm ist die unterhalb Opheim gelegene Siedlung. (nach Gillessen 1993)
Opheim
das obere Heim als Gegensatz zum niedergelegenen Heim. Bis heute Einzelsiedlung. Das mehr oder weniger in der Höhenlage zwischen den Orten ist nicht immer besonders auffallend. Bei Nirm und Opheim ist das wirkliche Verhältnis sogar umgekehrt, nach den Meßtischblättern liegt Nirm etwa 65m und Opheim 60m über dem Meeresspiegel.
(nach Gotzen 1926)
Das Bestimmungswort ist mnd. Op, up. Hier kennzeichnet es die Lage des Heim- Namens als oberhalb von Nirm. (nach Gillessen 1993)
Bei Nirm und Opheim ist der Ausgangspunkt Kraudorf. Dannach liegt Opheim wurmaufwärts und Nirm wurmabwärts.
Leerodt
1354 Leeraide gehört nach seinem ersten Bestandteil zu einem jetzt nicht mehr gebrauchtem Wort „Lier“ , das bedeutet Sumpf oder Morast. (nach Gotzen 1926)
Das Bestimmungswort des Rode- Namens ist nach seiner Herkunft nicht klar.Wenn Gotzen es zu der Bedeutung Sumpf stellt, läge das umstrittene ahd. Lâr zugrunde.Die Bedeutung dürfte aber Rodung im Sumpfgelände sein. (nach Gillessen 1993)
Lê wahrscheinlich aus hlêo Hügel Schutzplatz Orte wie Leheim, Lehstetin, Lehesi
(Förstemann 1967)
Randerath
Die Herkunft des Namen ist nicht zweifelhaft; es ist die Rode eines Rando, der also wahrscheinlich der Stammvater der Herren von Randerath gewesen ist. Der Personenname Rando (von Rand als Schildrand) ist sowohl allein als in Zusammensetzungen sehr häufig. (nach Gotzen 1926)
Im schwach flektierten Bestimmungswort des Rodenamens der Personenname Rando. (nach Gillessen 1993)
RAND ahd. Rant RAND Schildrand Bergrand; Orte Randeck, Randweiler
(Förstemann 1967)
Damit wären Rand und Le von Kraudorf aus betrachtet verschiedene Schutzhäuser, jeweils in den unzugänglichen Wurmniederungen gelegen.
Hoven
über das mir ältere Nachrichten nicht bekannt sind. Nach der Art der Siedlung, bei der ein größerer Hof fehlt, dürfte es sich wohl um mehrere kleine Höfe gehandelt haben, nach denen der Ort seinen Namen „bei den Hoven“ erhalten hat. (nach Gotzen 1926)
Das Simplex steht im Dativ Plural, so das angenommen werden kann, dass zu diesem ON ursprünglich Präposition und Artikel gehörten, 1387 Johannes von der Hoven. (nach Gillessen 1993)
Das Hoven Lehen war an das Forstlehen gekoppelt. Beide Häuser und Dörfer waren auch brunnentechnisch verbunden. Beim Haus Hoven war geschrieben“ einst an einem Weiher gelegen, heute eine Ackerfläche“. Damit steht fest das Hoven einst an den Weiherkes gelegen ist.
Kogenbroich
für das mir ältere Namensformen nicht bekannt sind. Der erste Bestandteil des Namens ist die niederdeutsche Form des Wortes Kuh, so daß also Kogenbroich ein Kuh- Broich ist. Die althochdeutsche Form des Wortes Kuh ist kuo, Mehrzahl küeje. Der Name sollte eigentlich auch heute noch Koje(n)broich geschrieben werden, er würde viel von seinem fremdartigen Aussehen verlieren, (nach Gotzen 1926)
Im Bindewort kann der Plural von ahd.kuo, Kuh, vorliegen Dieser ergibt sich zwangslos aus mnd.,koge, koige, Kühe (siehe Lübben S. 180) Der ON meint dann ein Bruch, in dem man Kühe weidet. (nach Gillessen 1993)
KAG- Personenname Cago, Cagilo
cagynheime 571 heute Kogenheim (nach Förstmann 1967)
Das Verhältniswort `gegen` erscheint im germanischen als gagana. Es liefert den dreisilbigen Personenname Gagana. Die Namensrhytmik bedingt die Neigung dreisilbige Personenname- Vorderglieder um die dritte Sprechsilbe zu kürzen.
So entstanden die zunächst zwei- dann einsilbigen Kürzungen Gag (a)
788 Gaganheim, a. 742 Cagynhaim, 1031 Kagenheim
heute Kogenheim
Die mundartlich bedingte Entwicklung von a>o setzt hier eine Vokaldehnung von Kâgen zu Kagen voraus. (Henning Kaufmann 1965)
Zumdahl
ist sprachlich eine Zwitterbildung, halb hochdeutsch und halb niederdeutsch. Unserer niederdeutschen Mundart entsprechend müsste es „Temdahl“ heißen. (nach Gotzen 1926)
1499 hove zom dale. Wie die Nachweise zeigen war die Präposition (zum) noch im 17. Jhd. nicht mit dem Simplex verbunden. Die Bezeichnung Dal-e muß von der Höhe oberhalb des Hofes erfolgt sein. (nach Gillessen 1993)
Zum Dahl ist nie ein Adelssitz gewesen. Es taucht in den Kellnereirechnungen als bäuerlich verpachteter Hof auf, bis es vom Herzog verschenkt wurde an Wilhelm von Bürsgens.